Die Aussenpolitik der westlichen Demokratien - Partizipation des Burgers unerwunscht!!

Lesen Sie das fesselnde Buch von Robert Gaylon Ross, Sr.:

WHO'S WHO of the ELITE

Mitglieder und Teilnehmer
Der Bilderberg-Gruppe, des Council on Foreign Relations, der Trilateralen Kommission
sowie der Skull & Bones Gesellschaft

by

Robert Gaylon Ross, Sr.

Nachfolgend will der Autor einen kurzen Ueberblick zu den sogenannten Bilderberg-Konferenzen in deutscher Sprache liefern und damit einen laengst ueberfaelligen Mangel im Internet beheben. Zum besseren Verstaendnis der Bilderberg-Konferenzen (BBK) erscheint es sinnvoll zunaechst einen Blick auf den privatrechtlich organisierten US-amerikanischen Rat fuer Auswaertige Beziehungen, besser bekannt als Council on Foreign Relations (CFR) zu werfen, da saemtliche US-amerikanischen Teilnehmer an Bilderberg-Konferenzen auch diesem exklusiven Gremium angehoeren.

Der Council on Foreign Relations wird sowohl von rechten wie auch von linken Kritikern mit Argwohn betrachtet. Waehrend die rechten Kritiker den CFR als Handlanger des Kommunismus sehen, wird sein Einfluss von linksliberaler Seite zwar gleichstark bewertet, allerdings befuerchten diese ganz andere Gefahrenmomente. Sie sehen den Council on Foreign Relations als die zentrale Schnittstelle zwischen der US-amerikanischen Aussenpolitik und der gesellschaftlichen Oberschicht. "Der Council ist das entscheidende Verbindungsglied zwischen den grossen Konzernen und der Regierung" aeusserte sich der amerikanische Politologe William Domhoff 1975 gegenueber dem deutschen Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" und stellte fest, dass "die Wichtigkeit dieser Vereinigung fuer das Verstaendnis der Grundmotive und der Grundlinien amerikanischer Weltpolitik kaum hoch genung veranschlagt werden kann" obgleich "die allermeisten Buerger dieses Landes, das sich fuer das bestinformierte Gemeinwesen aller Zeiten haelt, keine Ahnung von der Existenz eines solchen privaten Gremiums haben".

Der Council on Foreign Relations mit Sitz in NewYork City wurde 1921 gegruendet. Ihm wird seit seiner Entstehung eine herausragende Funktion im Formulierungsprozess aussenpolitischer Massnahmen zugesprochen. Eher im Hintergrund und ohne Kontrolle von aussen agierend, lehnt der CFR eine ausfuehrliche Publizierung seiner Aktivitaeten ab. Das in New York City einzusehende Quellenmaterial laesst sich grob in drei Gruppen aufteilen: den "Records of Groups", den "Records of Meetings" sowie den "Records of Conferences" sowie natuerlich der monatlich erscheinenden Publikation "Foreign Affairs", welche an jedem besser sortierten Kiosk erhaeltlich ist. Die interessanteren Diskussionen innerhalb des CFR liefen jedoch bislang immer "off-the-record" ab, d.h., entweder wurden ueberhaupt keine Aufzeichnungen angefertigt oder aber das Material wurde bewusst zurueckgehalten.

Die Aufgaben des CFR sind zum einen die Arbeit in den Diskussions- und Studiengruppen, zum zweiten Oeffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel eine pro-internationalistische Aussenpolitik der USA zu foerdern und schliesslich die Arbeit im Formulierungsprozess US-amerikanischer Aussenpolitik. Gerade hierin sehen der Historiker Laurence H. Shoup und der Soziologe William Minter den undemokratischen Prozess und die Gefahr, da das Resultat des Zusammenspiels zwischen den Regierungsverantwortlichen und den Finanzgewaltigen, naemlich die Massnahmen der amerikanischen Aussenpolitik "sich gegen das Interesse der Mehrheit des amerikanischen Volkes und der Voelker dieser Welt richtete und bis heute richtet".

Auch eine Reihe bundesdeutscher Spitzenpolitiker und Manager haben vor dem Council on Foreign Relations in den vergangenen Jahrzehnten gesprochen, so bspw. Helmut Kohl, Klaus Kinkel, Willy Brandt, Fritz Erler, Heinrich von Brentano, Hermann Abs, Fritz Berg, Theodor Heuss, Erich Ollenhauer etc.. Die CFR-Mitglieder und die zu Gespraechsrunden eingeladenen Gaeste werden dazu angehalten, Verschwiegenheit ueber die "off-the-record" Versammlungen zu wahren, so dass wenige Informationen darueber nach aussen dringen. Entscheidungsprozesse und -strukturen bleiben daher weitestgehend im Hintergrund. In dem 1960 erschienen Buch mit dem Titel "Die Notwendigkeit der Auswahl" schrieb der spaetere Aussenminister der USA, Henry Kissinger, ueber den Rat fuer Auswaertige Beziehungen, dass der CFR ihm die erste Gelegenheit bot, "systematisch ueber die Probleme der Aussenpolitik zu arbeiten. Meine Beziehungen zu ihm blieben eng und meine Bewunderung fuer ihn hat sich, wenn ueberhaupt, nur vergroessert. Die Kombination aus praktischer Erfahrung und dem wissenschaftlichen Niveau in seinen Studiengruppen ist, nach meiner Ansicht, einzigartig".

Ebenso einzigartig ist die Zusammensetzung dieses Clubs, welcher zu Beginn der 20er Jahre von Geschaeftsleuten, mit dem Ziel des Ausbaus internationaler Geschaeftsverbindungen, gegruendet wurde. Rasch stellte diese kapitalkraeftige Besetzung fest, dass ihre Versammlungen ohne eine Auseinandersetzung mit Akademikern und Mitarbeitern der Exekutive ins Leere laufen wuerden. Aus diesem Motiv heraus stellt die Geschaeftswelt traditionell den groessten Prozentsatz der Mitglieder mit etwa 30%, gefolgt zu etwa gleichen Teilen von Mitgliedern, welche fuer die Regierung taetig sind und Akademikern der Elite-Universitaeten und Colleges, mit je ca. 20%. Etwa 10% macht die Fraktion der Journalisten bzw. Personen mit gewichtigen Positionen im Verlags- und Rundfunkwesen aus. Die restlichen Mitglieder stehen gemeinnuetzigen Organisationen und Stiftungen vor oder haben Spitzenpositionen in den grossen Gewerkschaften inne.

Nach wie vor gelten die Buecher von William Domhoff und Carroll Quigley als die fundiertesten zum Thema Council on Foreign Relations. Mit dem von Robert Gaylon Ross, Sr. erarbeiteten Buch ,"Who's who of the Elite" wird diese Reihe um ein wichtiges Buch erweitert. Seine entscheidenden Vorteile liegen in der Aktualitaet der Daten und ihrem Volumen sowie der thematischen Verknuepfung mit der Trilateralen Kommission und den Bilderberg-Konferenzen. Schliesslich liefert ein umfangreiches bibliographisches Verzeichnis dem interessierten Leser die Moeglichkeit, schnellen Zugriff auf die fuer ihn weiterfuehrende Literatur zu bekommen.

 

Bedeutende historische Daten im Vorfeld der Entstehung der "Bilderberg-Konferenzen"

23. Juli 1944 Gruendung von Internationalem Waehrungsfonds (IWF) und Weltbank (IBRD)

9. Mai 1945 Ende des II. Weltkrieges in Europa

24. Oktober 1945 Gruendung der Vereinten Nationen (UNO)

5. Juni 1947 US-Aussenminister Marshall verkuendet Wiederaufbauprogramm fuer Europa

4. April 1949 Abschluss des Nordatlantikpakts (NATO-North Atlantic Treaty Organisation) in Washington

5. Mai 1949 Gruendung des Europarates

23. Mai 1949 Verkuendigung des Grundgesetzes fuer die Bundesrepublik Deutschland

7. Oktober 1949 Gruendung der Deutschen Demokratischen Republik

25. Juni 1950 Beginn des Koreakrieges (bis 27. Juli 1953)

18. April 1951 Europaeische Gemeinschaft fuer Kohle und Stahl (EGKS bzw. Montanunion)

26. Mai 1952 Deutschlandvertrag mit den drei Westmaechten

 

Daten zur Entstehung und Organisation der "Bilderberg-Konferenzen"

- Joseph Hieronim Retinger (1888-1960) - Initiator der Bilderberg-Gruppe, sog. "Graue Eminenz" der politischen Kreise Europas

- Prinz Bernhard von den Niederlanden - erster Vorsitzender der Bilderberg-Konferenzen

- Paul van Zeeland (Premierminister von Belgien) und Paul Rijkens (Vorsitzender der Unilever/ NL) sind von Anbeginn involviert

- Max Brauer (Oberbuergermeister von Hamburg), Hugh Gaitskell (Mgl. d. brit. Unterhauses), Alcide de Gasperi (ital. Parlamentsmitglied), Sir Colin Gubbins (Generalmajor/ UK), Ole Bjorn Kraft (Aussenminister von Daenemark), Guy Mollet (Mgl. der franz. Nationalversammlung), Rudolf Mueller (Rechtsanwalt/ FfM), Antoine Pinay (Premierminister von Frankreich), Panayotis Pipinelis (frueherer Aussenminister Griechenlands) und Pietro Quaroni (ital. Botschafter in Frankreich) bilden die europaeische Kerngruppe in der Vorbereitungsphase zur ersten grossen Bilderberg-Konferenz.

- Am 25. September 1952 trifft sich erstmals die europaeische Kerngruppe in Paris. Erste Ueberlegungen zum amerik. Pendant der Gruppe werden vorgenommen und von der Gruppe erarbeitet.

- Charles D. Jackson (Berater des US-Praesidenten), John S. Coleman (Praesident der Burroughs Corporation, Detroit), Joseph E. Johnson (Carnegie Endowment for International Peace), Dean Rusk (Direktor der Rockefeller Foundation), David Rockefeller (Vize-Praesident der Chase National Bank) und H.J. Heinz II. (Praesident der H.J. Heinz Corporation) bilden die amerik. Kerngruppe.

- Die erste grosse Konferenz findet vom 29. - 31 Mai 1954 im Hotel "de Bilderberg" in Oosterbeek bei Arnheim statt, der Name des Hotels bildet kuenftig die Bezeichnung dieser jaehrlich ein- bis zweimal Vonstatten gehenden Tagung.

- Teilnehmer an Bilderberg-Konferenzen kommen aus den Bereichen Politik, Industrie (Exxon), Internationale Organisationen (IWF, Weltbank), Militaer (NATO), Gewerkschaften (DGB), Universitaeten, Medien (ORF, Economist, Burda, Bertelsmann), Geheimdienste (CIA) und der Hochfinanz (Rockefeller) sowie dem Hochadel (Britisches Koenigshaus)

- Die Teilnehmer kommen nicht in ihrer offiziellen Funktion zu Konferenzen, sondern als Privatpersonen (Offizielle Erklaerung)

- Ueber die Konferenzen wird striktes Stillschweigen bewahrt, alle Papiere die in Zusammenhang mit der Konferenz stehen, werden streng vertraulich behandelt, die Presse ist von den Konferenzen ausgeschlossen. Den Medien wird nach jedem Treffen eine kurze Mitteilung uebersandt, in der jedoch weder inhaltliche Details genannt werden noch alle Teilnehmer aufgefuehrt werden.

- Der Vorsitzende der Konferenz (z.Z. Lord Peter Carrington, ehemaliger NATO-Generalsekretaer) wird in seiner Arbeit durch den ehrenamtl. Generalsekretaer Europas/ Kanadas (z..Z. Victor Halberstadt, Professor fuer Volkswirtschaft, Uni Leiden) und den ehrenamtl. Generalsekretaer Amerikas (z.Z. Casimir A. Yost, Direktor des Institutes fuer Studien zur Diplomatie, Washington, D.C.) unterstuetzt.

- Bilderberg-Konferenzen kennen keine strikten Regeln. Die Erfahrung lehrte aber eine max. Redezeit von 5 Minuten pro Person.

- Bilderberg-Konferenzen wurden seit 1954 von ca. 1800 Personen aus ca.25 Staaten und ca. 15 Internationalen Organisationen besucht. Es werden nur einflussreiche und allgemein respektierte Personen eingeladen, da ihre persoenlichen nationalen und internationalen Kontakte die von der Gruppe gesetzten Ziele vorantreiben koennen (Offizielle Erklaerung!) Bestreben ist es aus moeglichst vielen und wichtigen Bereichen Personen zu den Konferenzen zu laden. Es nahmen bislang zwischen 39 und 120 Personen an einer Bilderberg-Konferenz teil.

- Bilderberg-Konferenzen wollen kein Politiken iniziierendes Organ sein, sondern die Wahrnehmung der in verantwortlichen Positionen sitzenden Personen auf die Ergebnisse der Konferenzen schaerfen, wenngleich Schlussfolgerungen gezogen werden, so doch ohne abschliessende Abstimmung zu den jeweiligen Themenpunkten (Offizielle Erklaerung)

- 1960 wurde der Name von "Bilderberg-Gruppe" in "Bilderberg-Konferenz" geaendert.

- Jede vierte Konferenz findet in Nordamerika statt, um amerikanischen und kanadischen Teilnehmern entgegenzukommen

- Bilderberg-Treffen finden nur in abgelegenen Hotels statt, um sowohl die Sicherheit zu garantieren als auch Vertrautheit zu foerdern.

- Die Themen beschaeftigen sich vornehmlich mit politischen, oekonomischen und militaerischen Fragen. Die einzelnen Themen werden von Fachleuten vorbereitet und vorab an das Buero in Amsterdam bzw. New York City zur Vervielfaeltigung gesandt.

- Nach jeder Konferenz bekommt jeder Teilnehmer, sowie all diejenigen die je an einer Bilderberg-Konferenz teilgenommen haben, ein Protokoll des Treffens zugesandt. Seit 1961 erhalten die Teilnehmer zusaetzlich eine erlaeuternde Schrift, um das Bild einer solchen Konferenz zu vervollstaendigen. Diese Papiere sind besonders vertraulich zu behandeln (Offizielle Erklaerung).

- 1956 wurde ein Lenkungsausschuss eingesetzt. Momentan begleiten Hilmar Kopper (Aufsichtsratsvorsitzender der Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main) und Christoph Bertram (Diplomatischer Korrespondent "DIE ZEIT", Hamburg) fuer die BR Deutschland dieses Amt. Die Lenkungsausschussmitglieder koennen jeder Konferenz und jedem sonstigen Treffen beiwohnen.

- 1959 wurde ein Beratungsausschuss eingesetzt. Er trifft sich immer dann "wenn fuer notwendig empfunden", meist im Soestdijk Palace, dem Stammsitz des hollaendischen Prinzen Bernhard. Otto Wolf von Amerongen repraesentiert hier Deutschland.

- Das Sekretariat hat heute einen Sitz in New York City/ C.W. Muller (Sekr.) und in Amsterdam/ Maja Banck-Polderman (Sekr.).

- Die Kosten fuer die jeweilige Bilderberg-Konferenz werden vom gastgebenden Land getragen, die Anreise von jedem Teilnehmer selbst, ebenso die Verpflegung. Private Stiftungen welche der Gruppe zur Verfuegung gestellt werden, erleichtern die jaehrlichen Planungen erheblich (Alleine die Hotelkosten fuer die 3-taegige Konferenz in Wiesbaden 1966, beliefen sich auf 150.000.- DM). Allerdings haben sich etliche bundesdeutsche Politiker die Freiheit genommen, ihre Kosten ueber die Landes- bzw. das Bundesparlament finanzieren zu lassen, in einigen Faellen wurden Studienreisen inoffiziell angeschlossen und ueber Steuergelder abgerechnet

 

Waehrend der Zeit des Kalten Krieges hatten sich West-Europa, die USA und Kanada zu einer Allianz mit beachtlichem Zusammenhalt entwickelt. Insbesondere ihre Aussenpolitik war gegenueber den kommunistischen Staaten, den Kolonien und den Neokolonien der Dritten Welt wohl koordiniert und hatte nie zuvor ein solches Ausmass an Kooperation in Friedenszeiten erreicht.

Unter US-amerikanischer Fuehrung, wurden eine Reihe von internationalen oekonomischen, politischen und strategischen Institutionen geschaffen, von denen einige universalen Charakter beanspruchen: so die Vereinten Nationen (UNO), der Internationale Waehrungsfond (IMF), die Weltbank (IBRD), die Organisation fuer Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie der Nordatlantikpakt (NATO).

Aber erst geheime Verhandlungen maechtiger West-Europaeer und Nordamerikaner befriedigten bis zu einem gewissen Grad das Beduerfnis das transnationale System des Westens zu koordinieren - den Rahmen hierfuer bilden die sogenannten Bilderberg-Konferenzen.

Die Bezeichnung "Bilderberg" stammt vom ersten Tagungsort, als sich die Gruppe erstmals im Mai 1954 im Hotel de Bilderberg in Oosterbeek in den Niederlanden traf. Die Teilnehmer der Tagungen waehrend der letzten 47 Jahre setzen sich aus den hochkaraetigsten Persoenlichkeiten West-Europas und Nordamerikas der Nachkriegszeit zusammen, "eine auf hoechster Ebene tagende internationale Konferenz".

Prinz Bernhard von den Niederlanden fuehrte bis zu seiner Verwicklung in den Lockheed Bestechungsskandal den Vorsitz. Wie alle Bilderberg Aktivitaeten wurde Bernhards peinliche Verwicklung aeusserst diskret gehandhabt. So dass das fuer den 22. bis 25. April 1976 angesetzte Treffen in Hot Springs, Virginia abgesagt wurde, um der oeffentlichen Aufmerksamkeit durch seinen Vorsitz zu entgehen. Bernhard legte im August des selben Jahres sein Amt nieder. Im April 1977 wurden die Tagungen, nun unter dem Vorsitz von Lord Home of the Hirsel wieder aufgenommen und bis zum heutigen Tag fortgesetzt.

Ueber die Rolle die diese Bilderberg-Konferenzen haben kann man sicherlich streiten. Bestimmt handelt es sich um keine "Weltregierung" wie dies einige Verschwoerungstheoretiker sehen, aber sicherlich handelt es sich auch nicht um einen Debattierclub zur jaehrlichen Fachsimpelei. Denn Vertreter der groessten multinationalen Konzerne und Banken treffen sich hier mit den bedeutensten nationalen Repraesentanten der Staaten, um gemeinsam kurz- und langfristige Probleme, denen sich die westliche Welt gegenueber stehen sieht, zu pruefen. Bilderberg selbst ist keine Exekutive, kein ausfuehrendes Organ. Allerdings, wenn Konsens erreicht wird unter den Teilnehmern, so stehen ihnen maechtige transnationale und nationale Instrumente zur Verfuegung um ihre Interessen in angemessener Form durchsetzen zu koennen. Dass nicht immer ein Einvernehmen erreicht wird, hat verschiedene Ursachen, die sowohl ausserhalb der herrschenden kapitalistischen Klasse zu suchen sind, aber auch ihr imanent sind.

Bilderberg ist keinesfalls die einzige Organisation innerhalb des westlichen Systems zum gemeinsamen Management der Weltordnung. Es ist Teil eines dichten Systems transnationaler Koordination. Die Aussenpolitiken von Nationalstaaten, insbesondere von Wirtschafts- und Geldpolitik waren immer eine hoechst elitaere Angelegenheit. Demokratische Einmischungen in Aussenpolitik wird innerhalb der westlichen Demokratien so weit als moeglich vermieden.

Koerperschaften wie der amerikanische Council on Foreign Relations, die Deutsche Gesellschaft fuer Auswaertige Politik, das British Royal Institute on International Affairs und ihre transnationalen Gegenstuecke wie Bilderberg oder die Trilaterale Kommission spielen eine entscheidende Rolle im Formulierungsprozess politischer Richtungen, formen einen Establishment Konsens und testen selbst die wahrscheinliche Oppositionshaltung durch. Diese Institutionen propagieren ihre Politikergebnisse durch ihre Netzwerke bestehend aus autorisierten Kanaelen und setzen die Grenzen respektierter Aussenpolitikdebatten. Wie gut oder schlecht dieser Appart der Elite funktioniert, laesst sich am besten an der Nachkriegspolitik der USA gegenueber Europa ablesen und durch eine Bewertung der Rolle Bilderbergs im Prozess hin zu einem staerker miteinander verbundenen Europa sowie der tieferen Allianz mit den USA und Kanada.

"Die Gruendung Bilderbergs ist dem brillianten Hirn Dr. Joseph [Hieronim] Retingers entsprungen [...] einer aussergewoehnlichen Persoenlichkeit, die durch Europa huschte und in vertrautem Verhaeltnis sich mit Premierministern, Gewerkschaftsfuehrern, Industriemagnaten, Revolutionaeren und Intellektuellen - kurz mit allen nicht kommunistischen Fuehrern und Moechtegernfuehrern der freien Nationen Europas unterhielt."

In der Zeit des Zweiten Weltkrieges stand Retinger in engem politischem Kontakt zu General Sikorski, dem Vorsitzenden der in London angesiedelten polnischen Exilregierung und Oberbefehlshaber der polnischen Truppen. Hier arbeitete er als Verbindungsmann zu den anderen Exilregierungen und organisierte regelmaessige Tagungen zwischen den Aussenministern der kontinental-europaeischen Staaten. In diesen Konferenzen die zwischen Oktober 1942 und August 1944 stattfanden, wurde das Nachkriegs-Zollabkommen zwischen den Benelux-Staaten geboren, der erste Schritt hin zu einer europaeischen Einigung nach dem Kriege. Seine spektakulaerste Tat im Krieg war eine geheime Mission fuer die S.O.E. (die streng geheime Special Operations Executive) im August 1944, als er im Alter von 56 Jahren mit dem Fallschirm westlich von Warschau ueber dem von den Nazis besetzen Gebiet absprang und den polnischen Partisanen mehrere Millionen US-Dollar ueberbrachte. Damit sicherte er der polnischen Exil-Regierung eine regierungstreue Truppe, welche die Sowjets daran hindern sollte, nach dem deutschen Rueckzug in Warschau ein kommunistisches Regime einzusetzen.

Nach dem Krieg, legte Retinger waehrend einer Konferenz im Chatham House seine Position hinsichtlich einer europaeischen Einigung dar: "The end of the period during which the white man spread his activities over the whole globe saw the Continent itself undergoing a process of internal disruption."

Am Ende zweier Weltkriege , sind in Kontinental-Europa keine Grossmaechte mehr zurueckgeblieben, dessen Bevoelkerung dennoch das wertvollste menschliche Element dieser Welt repraesentiert. Die Europaeer, so Retinger, haben sowohl Hitlers Neue Ordnung als auch den Kommunismus abgelehnt; aber die dauerhafte Loesung der europaeischen Schwaeche sei es, sich hin zu einer foederalen Union von nachbarschaftlichen europaeischen Staaten zu bewegen, in der die Staaten Teile ihrer Souveraenitaet aufgeben.

Zu diesem Zeitpunkt war Retinger Generalsekretaer der, unter der Leitung des belgischen Premierministers Paul van Zeeland stehenden, Economic League for European Cooperation (ELEC), aus der spaeter die Europaeische Bewegung hervorging. Bald nach seiner Londoner Rede machte er die Bekanntschaft von W. Averell Harriman, dem amerikanischen Botschafter fuer England, der ihm einen USA Aufenthalt arrangierte, um sich die Unterstuetzung der Neuen Welt fuer die ELEC zu sichern. Hier machte er die Bekanntschaft von Adolf Berle Jr. und John Foster Dulles, der spaeter in besonderem Masse die Europaeische Bewegung unterstuetzte.

Dank der Wichtigkeit der europaeischen Einheitsbestrebung fuer die amerikanische Politik, wurden der Europaeischen Bewegung betraechtliche finanzielle Zuwendungen von Seiten der US-Regierung als auch aus privaten Quellen ueber das American Committee for a United Europe (ACUE) und anderen Institutionen zu teil. Der Kalte Krieg erzeugte in der westlichen Welt das Gefuehl "der Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit, zum Schutz ihrer moralischen und ethischen Werte, ihrer demokratischen Institutionen und sogar ihrer Unabhaengigkeit gegenueber der wachsenden kommunistischen Bedrohung." Mit dem Marshall-Plan und der Gruendung der NATO uebernahmen die USA die Fuehrung im sich nun verfestigenden Systemantagonismus. "Die Korea Krise [der Korea Krieg begann im Juni 1950 und wurde dazu benutzt die Europaeer zu veraengstigen, um so ein Wiederbewaffnungsprogramm durchsetzen zu koennen, welches auch eine deutsche Wiederbewaffnung umfassen sollte] zeigte wie weitsichtig die Staatsmaenner in den Vereinigten Staaten und Europa waren, als sie sich zu einer engen Zusammenarbeit zwischen den beiden Seiten des Nordatlaniks entschlossen. "Politische Entscheidungen solcher Groessenordnung, werden von der Oeffentlichkeit selten verstanden", kommentierte Retinger die Vorgaenge in Asien.

Aber der Weg zur europaeischen Einigung war steinig. Waehrend des Jahres 1952 wuchsen die Spannungen zwischen Europa und den USA. Misstrauen gegenueber den USA machte sich breit und nationale sowie isolationistische Meinungen griffen immer staerker um sich, aehnliches wurde auch von US-amerikanischer Seite formuliert. Retinger war einer der Maenner, denen klar war, dass wenn diese Tendenzen nicht im Vorfeld bereits geklaert werden wuerden, es beklagenswerte Konsequenzen zeitigen wuerde, die zu einer katastrophalen Schwaechung des Westens wuerde fuehren. Retinger entschloss etwas zu unternehmen und legte sein Amt als Generalsekretaer der Europaeischen Bewegung nieder. "Retinger war immer der Ansicht, dass die oeffentliche Meinung der Fuehrung einflussreicher Personen folge. Er bevorzugte es, ueber sorgfaeltig ausgewaehlte Personen sehr oeffentlichkeitswirksam zu arbeiten." Und Retinger zaehlte eine Menge einflussreicher Menschen zu seinen Freunden.

Er konsultierte den ehemaligen belgischen Premierminister Paul van Zeeland der zu diesem Zeitpunkt Praesident des OEEC war, sowie Paul Rykens, den damaligen Vorsitzenden der Unilever und vormaligen Berater der in London exilierten niederlaendischen Regierung. Beide stimmten Retingers Ueberlegungen zu, aber da jedes Land und jede Partei betroffen waren, stellte sich das Problem, dass jedes Vorgehen von der einen oder anderen Seite als suspekt betrachtet werden koennte, wuerde es als Initiative eines bedeutenden Landes oder einer grossen politischen Partei erscheinen. Die Schwierigkeit lag darin zu eroertern, wer die Fuehrungsrolle uebernehmen konnte, ohne Argwohn zu beschwoeren. Retinger wollte Prinz Bernhard der Niederlanden; er war politikinteressiert, unterstuetzte den europaeischen Einigungsprozess, war allseits geschaetzt und in den USA sehr populaer.

Wenngleich die offizielle Stellung als Prinzgemahl seine Handlungsfreiheit einschraenkte, so war er doch bereit zu helfen, wenn es ihm wichtig erschien. Rykens der mit dem Prinzen nahe stand, arrangierte ein erstes Zusammentreffen. Retingers Plan war es fuer die Versoehnung zwischen Amerika und Europa ,die Meinungsfuehrer der wichtigsten europaeischen Staaten zu einer Bewertung hinsichtlich der Amerikaner zu bekommen, wo diese in ihrer Einschaetzung falsch laegen [...] um anschliessend auf einem voellig privaten Treffen von Spitzenkraeften beider Kontinente in freiem Gespraech diese Kritikpunkte vorzutragen und den Amerikanern die Moeglichkeit zu geben sich dazu zu aeussern.

Die Idee war es jeweils zwei Personen aus den bedeutenderen europaeischen Staaten zu finden, um so den konservativen und liberalen Blickwinkel offenzulegen. Durch Bernhards Stellung und Retingers Verbindungen waren in kurzer Zeit zehn Personen gefunden.

Antoine Pinay (Premierminister/ F), Panayotis Pipinelis (frueherer Aussenminister/ Griechenland), Alcide de Gasperi (Premierminister/ I), Sir Colin Gubbins (Generalmajor/ UK), Hugh Gaitskell (Parlamentsmitglied/ UK), Pietro Quaroni (Botschafter Italiens in Frankreich), Ole Bjorn Kraft (Aussenminister/ DK), Guy Mollet (Parlamentsmitglied/ F), Max Brauer (Buergermeister HH/ FRG), Rudolf Mueller (Rechtsanwalt/ FRG).

Worin die Vorbehalte der europaeischen Staaten gegenueber den USA bestanden, wurde auf der ersten Konferenz der europaeischen Kerngruppe am 25. September 1952 eroertert. Eine Zusammenfassung sollte den Amerikanern ueberbracht werden. Diese Aufgabe uebernahm Prinz Bernhard.

Auf vertraulichem Wege gelangte das Papier in die Vereinigten Staaten wo jedoch die Praesidentschaftswahlen des Jahres 1952 in vollem Gange waren. Fuer die Belange Prinz Bernhards war in dieser hektischen Situation kein Raum, so dass ein erneuter Versuch fuer die Zeit nach den Wahlen sinnvoll erschien. Aber erneut wurde die Idee zurueckgewiesen, ehe sich Bernhard an Bedell Smith wandte. Smith war zu diesem Zeitpunkt Direktor der CIA. Dieser informierte seinerseits C.D. Jackson (Special Assistant to the President) ueber die Angelegenheit und nun kam Bewegung in das Unternehmen "Bilderberg".

In Zusammenarbeit mit John S. Coleman und dem Commitee for a National Trade Policy, wurde ein Antwortschreiben formuliert. Weitere Personen wurden mit einbezogen, so Joseph E. Johnson (Carnegie Endowment for International Peace), Dean Rusk (Direktor der Rockefeller Stiftung) sowie David Rockefeller und H.J. Heinz II.. Dennoch dauerte es noch bis 1954 ehe alle organisatorischen Fragen geregelt werden konnten.

Max Brauer und Rudolf Mueller uebernahmen die Aufgabe, fuer die BRepD sieben Personen fuer die Teilnahme an der "vertraulichen Tagung" zu benennen, bei der es "sich nicht um eine Organisation oder um eine mit der Europa-Bewegung oder irgendwelchen ueberstaatlichen Organisationen rivalisierende Angelegenheit", handeln sollte. Anfang Mai 1954 konnten die personellen Fragen abgeschlossen werden, so dass die letzten Wochen vor dem Treffen nochmals intensiv zur inhaltlichen Vorbereitung genutzt wurden. Am Nachmittag des 28. Mai trafen sich die Mitglieder der Gruppe im Soestdyke Palace zu letzten abschliessenden Besprechungen.

Als die Konferenz am folgenden Morgen um 10 Uhr durch Prinz Bernhard, der den Vorsitz fuehrte, eroeffnet wurde, war die Popularitaet der Vereinigten Staaten in Europa an einem Tiefpunkt angelangt. Auch der persoenlich hoch angesehene amerikanische Praesident Eisenhower konnte darueber nicht hinwegtaeuschen. Mit ihm sass aus west-europaeischer Sicht, wenngleich nicht der militanteste, so doch ein Soldat, im Weisen Haus. Dann war die US-Regierung zum ersten Mal seit 20 Jahren in den Haenden der konservativen Republikaner und was das schlimmste war, Senator Joseph McCarthy tobte auf der Jagd nach Kommunisten durch die USA. Unter diesen Umstaenden war eine hitzige Tagung im Hotel de Bilderberg zu erwarten. Auf der Tagung des Treffens wurden die Standpunkte gegenueber "dem Kommunismus und der Sowjetunion", "den Kolonien und ihren Bevoelkerungen", "den Wirtschaftspolitiken und ihren Problemen" sowie "die europaeische Integration und die Europaeische Verteidigungsgemeinschaft" thematisiert - Politikbereiche, die auch in den Folgejahren im Schwerpunkt besprochen wurden.

Es sollten fuer diese Themenbereiche "keine Loesungen erarbeitet" werden, sondern um zu "study the effect which these problems have on public opinion, and the ways in which it can be favourably influenced". Denn "democratic governments can lead the opinion of their countries, but they must also follow its trends, and that is why we believe that at the present time, when every effort is being made by the western governments to maintain unity, the proper task of private individuals is to try to move public opinion in their own countries as close as possible to that of the other countries of the western alliance."

Obgleich die Themen fuer die Tagung vorgegeben waren, kamen die Europaeer waehrend der Konferenz immer wieder auf Senator Joseph McCarthy zu sprechen. Einige erkannten in seinem Treiben die Gefahr, dass die USA "was heading for a Fascist dictatorship", so dass sich Prince Bernhard am dritten Besprechungstag an C. D. Jackson wandte, um nun von ihm die amerikanische Sicht zu diesem Punkt zu hoeren. Jackson beruhigte die europaeische Seite, erlaeuterte kurz das amerikanische Regierungssytem und verwies darauf, dass "we are certain to get this kind of supercharged, emotional freak from time to time."

"Wenn ein amerikanischer Senator einen Tobsuchtsanfall bekommt, existiert keine Parteidisziplin mehr und es gibt auch keine Moeglichkeit ihn zu bremsen". Zwar gab er den Europaeern recht, sich fuer die Angelegenheit zu interessieren, machte aber deutlich, dass McCarthy keineswegs der erste Schritt hin zu einem faschistischen Staat sei.

Abschliessend aeusserte Jackson: "Entweder McCarthy stirbt durch die Kugel eines Attentaeters oder aber er stirbt den gewoehnlichen amerikanischen Weg, Beulen vom Koerper der Politik zu entfernt, ich prophezeie, dass er zum Zeitpunkt unseres naechsten Treffens die amerikanische Szenerie verlassen haben wird". Als McCarthy kurze Zeit spaeter vom Senat mit grosser Mehrheit eine Standesruege - eine sehr seltene Massnahme - erhielt, spuerten die Europaeer sie hatten die Wahrheit ueber die USA gehoert. Und McGhee vom amerikanischen Aussenministerium kommentiert diesen Umstand: "die wirklich schweren Missverstaendnisse zwischen den Europaeern und den Amerikanern waren beim ersten Bilderberg verschwunden. Seither gab es nie mehr eine klare Teilung zwischen uns und den Europaeern."

Von Anbeginn an wurde Bilderberg von einer kleinen Kerngruppe organisiert. Im Jahre 1956 wurde ein Lenkungsausschuss - der sogenannte 'Inner Circle' - geschaffen, welcher Prinz Bernhard bei den Vorbereitungen zu weiteren Bilderberg Konferenzen unterstuetzen sollte. Allerdings handelt es sich bei diesem Gremium nicht um einen gewaehlten Ausschuss. Die Mitglieder werden vom Vorsitzenden der Konferenz ernannt und nach Ruecksprache mit diesen Mitgliedern, werden die Teilnehmer an der jeweils stattfinden Konferenz ausgewaehlt. Da die Mitglieder des Lenkungsausschusses ausserhalb der Bilderberg-Gruppe ihren Berufen nachzukommen haben, finden zwischen den jaehrlichen grossen Bilderberg-Konferenzen nur zu wichtigen Anlaessen Zusammenkuenfte des Inner Circle statt. Die staendige Kerngruppe besteht aus dem Vorsitzenden der Konferenz, dem ehrenamtlichen amerikanischen Generalsekretaer, dem ehrenamtlichen europaeischen und auch fuer Kanada zustaendigen Generalsekretaer, dem europaeischen wie amerikanischen Sekretariat sowie dem ehrenamtllichen Leiter fuer Finanzen.

"Offensichtlich", so Retinger, muessen die Teilnehmer an den jaehrlich stattfindenden Bilderberg-Konferenzen "einflussreich und allgemein respektiert sein sowie ueber Spezialwissen oder reichlich Erfahrung" verfuegen, um durch ihre "persoenlichen Kontakte und ihren Einfluss in nationalen wie internationalen Kreisen den von Bilderberg gesetzten Zielen" genuegen zu koennen. Die Teilnehmer sollten von grosser Offenheit sein, keine offensichtlich nationalen Ueberzeugungen vertreten und nicht mit Vorurteilen belastet sein, sowie die westlichen kulturellen und ethischen Werte teilen, um so dem Ziel, so viele Personen als moeglich aus den verschiedensten Kreisen zu erreichen, entsprechen zu koennen. Die Organisatoren achten darauf, parteipolitisches Gleichgewicht zu halten, denn "es kann nicht schaden wenn Kontroversen auch im Rahmen [...] [dieser] Konferenz 'polar' ausgetragen werden". Fuer die Zusammensetzung jedes Treffens, so Retinger, wird ein Gleichgewicht angestrebt, welches so gut als moeglich die vorherrschende Meinung des jeweiligen Landes zu den vorgegebenen Themen wiederspiegelt. [...]

Etwa ein Drittel der Teilnehmer sind Politiker und Staatsmaenner, ca. "ein Viertel bis ein Fuenftel sind Geschaeftsleute, der Rest setzt sich aus Fachleuten, Intelektuellen, Gewerkschaftern, Diplomaten und Meinungsfuehrern, wie bspw. Vertretern der Medien, zusammen."

Egon Bahr beschreibt in seiner Autobiographie "Zu meiner Zeit" die Zusammensetzung realistischer wenn er sagt, "wenn Tausende von Milliarden Dollar in Gewicht von Zentnern zu rechnen waeren, dann wuerde der Fussboden einsturzgefaehrdet sein, auf dem sich die Herren Rockefeller, Agnelli, Ford, Rothschild, Heinz, kleinere Millionaere wie Wolff von Amerongen, Herren der Banken, Minister, Praesidenten und sonstige Koryphaeen bewegten, die etwas zu sagen haben, dank ihrer Stellung oder ihres Gehirns." Und der langjaehrige Sekretaer Retingers, John Pomian stellt fest, "[dass] die allesentscheidende Auswahl der Teilnehmer waehrend der ersten drei bis vier Jahre eine delikate und schwierige Aufgabe war. Dies galt vorallem hinsichtlich der Politiker. Es war nicht einfach Personen in Spitzenpositionen zur Teilnahme zu ueberzeugen. [...] [Aber] Retinger zeigte grosses Geschick und eine unheimliche Faehigkeit Personen auszusuchen, welche einige Jahre spaeter Spitzenpositionen in ihren Laendern antraten. [...] Heute sind es nur wenige Schluesselpersonen innerhalb der Regierungen auf beiden Seiten des Atlantiks, die nicht zumindest eine Konferenz besucht haben, [...] jeder Teilnehmer ist geschmeichelt eine Einladung zu erhalten."

Fritz Erler formuliert in seiner Einladung an den damaligen Vizekanzler der Bundesrepublik Oesterreich, Bruno Pittermann, exakt wie eine Bilderberg-Konferenz organisiert und gehandhabt wird: "Im Steering Committee war man bei seiner letzten Sitzung in Rom, an der ich teilgenommen habe, der Meinung, dass Oesterreich nicht nur durch den vorgeschlagenen Journalisten Portitsch vertreten sein sollte. Ich bin daher gebeten worden, Dich zu fragen, ob Du bereit waerst, an dieser Konferenz, die einen persoenlichen Charakter ohne Publizitaet hat und also eine voellig ungezwungene und daher wertvolle Aussprache sichert, teilzunehmen. Man war uebereinstimmend der Meinung, dass Deine Teilnahme wegen Deiner staatlichen und politischen Funktion fuer die Konferenz besonders wichtig waere. Dennoch wuerdest Du dort in keiner Weise die SPOe oder gar die Bundesrepublik Oesterreich binden, sondern nur Deine persoenliche Meinung sagen. Es wird auch niemand spaeter fuer das zitiert, was er dort gesagt hat. Dieser Brauch hat sich sehr bewaehrt. Bei der beschraenkten Teilnehmerzahl ging man davon aus, dass Oesterreich einen Teilnehmer entsenden wuerde (Die Bundesrepublik Deutschland z.B. fuenf). Um nun doch einen zweiten oesterreichischen Teilnehmer in Deiner Person einladen zu koennen, ohne die 'Quoten' fuer andere Laender erhoehen zu muessen, war man der Meinung, dass Du in Deiner Eigenschaft als Praesident der Sozialistischen Internationale eingeladen wuerdest. Es ist staendige Praxis der Bilderberg-Konferenz, aus dem internationalen Bereich wegen der speziellen Erfahrungen Persoenlichkeiten einzuladen, die dann nicht als Angehoerige eines bestimmten Landes gezaehlt werden."

Innerhalb der Europaeischen Gemeinschaft/EU spielten Bilderberger Schluesselrollen. So bspw. Max Kohnstamm, der heute im 1959 gegruendeten Beratungsauschuss der Bilderberg-Gruppe unter "international" eingeordnet, seinen Platz in der Riege der "Grauen Eminenzen" eingenommen hat. Der Beratungsauschuss kommt immer dann zusammen "wenn fuer notwendig empfunden" und besteht heute aus acht Mitgliedern. Auch der erste Praesident der EEC, Walter Hallstein, war innerhalb von Bilderberg mit von der Partie. Und es ist nicht weiter erstaunlich, dass als der Biograph von Prinz Bernhard das ehemalige Steering Committee Mitglied, George McGhee, nach den Faehigkeiten von Bilderberg-Konferenzen fragte, er zu hoeren bekam: "ich glaube sie koennen sagen, dass die Roemischen Vertraege [1957] welche den Gemeinsamen Markt einleiteten, auf diesen Tagungen geboren wurden."

Wie die Trilaterale Kommission, der Council on Foreign Relations und andere Institutionen der "Elite", versucht auch Bilderberg die Probleme denen sich die kapitalistische Welt gegenuebersieht zu studieren und zu loesen - auf welche Weise auch immer. Retinger formulierte dies wie folgt: ,Es war nie beabsichtigt, irgendwelche befoerdernden Aktivitaeten zu betreiben, allerdings fuehrten einige der auf Bilderberg entwickelten Ideen zu konkreten Aktionen, von denen keine in direktem Zusammenhang mit Bilderberg stand. [...] Es kann angenommen werden, dass diejenigen die ueber Probleme - welche die Interessen der USA, Kanada und West-Europa betreffen - entscheiden, dass diese Verantwortlichen sich bestimmt an die vertrauliche und freundschaftliche Atmosphaere von Bilderberg erinnern und durch die Diskussionen an denen sie teilnahmen beeinflusst wurden.

 

Welche Entscheidungstraeger an diesem vertraulichen Treffen bislang teilgenommen haben und in welchem Kontext diese Gruppierung gesehen werden muss beantwortet Ihnen "Who's who of the Elite" von Robert Gaylon Ross, Sr..

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